Nach einer wunderbar ruhigen Nacht unter Apfel- und Birnbaeumen sollte es zum letzten Mal ein gemeinsames Fruehstueck mit Thomas, Paul und Monika geben. Die Entscheidung ueber unser naechstes Ziel wurde getroffen. Es ging zurueck nach Salbertrand und von dort aus in die Schweiz zum Land Rover Treffens „Swiss National“ des LR-Club Edelweiss in der Naehe von Treiten – Finsterhennen. Um die Mittagszeit waren wir auf dem Campingplatz Gran Bosco und namen noch mal ein kraeftiges Mittagessen zusammen mit den drei Landy-Fahrern zu uns. Danach wurde noch schnell zusammen gepackt und sich auf den Weg gemacht. Die schnellste Route fuehrte uns zuerst nach Frankreich und dann oestlich von Lyon wieder zurueck Richtung Schweiz. Was wir nicht wussten, wir sollten durch den Tunnel von Fréjus fahren. Dieser schlug bei Terracan und Wohnwagen mit 44 Euro zu Buche, ein extrem unverschaemter Preis fuer eine Tunnelfahrt, wie ich finde. Da lobe ich mir die 25 Euro Vignette der Schweiz! Die gesamte Fahrt nach FInsterhennen kam dann mit etwas mehr als 70 Euro schon sehr bitter. Als wir irgendwann nach 21 Uhr in der Umgebung des Treffens landeten, lotste uns das Navi ueber Feldwege zu einem extrem engen Weg. Das konnte definitiv nicht richtig sein. Wir mussten also wenden, was angesichts der Dunkelheit und der Enge keine einfache Geschichte war. Marion wiess mich aber wunderbar ein, so dass wir gerade auf der Strasse standen, als von hinten ein Auto kam und sich mit Lichthupe bemerkbar machte. Wir fuhren dann das kurze Stueck zurueck und sahen ein Schild mit dem Text „Swiss National“. Das musste es sein. Es ging also weiter durch den Wald bis wir rechts ein wenig Licht mitten im Wald sahen. Weit und breit war aber keine Einfahrt oder ein Schild zu sehen. Die Einfahrt folgte aber dann am Waldrand. Marion machte sich zitternd auf eine Erkundung aus. Wenn sie mir vorher von ihrer Panik mitgeteilt haette, waere ich natuerlich selber schauen gegangen. In der Zeit kam aus dem Wald ein netter Britte, der mir ein bisschen von den Begebenheiten erzaehlen konnte. Als Marion zurueck kam, war ich bereits bestens informiert. Der ausgesprochen freundliche Britte meinte, wir koennten uns mit dem Wohnwagen in den Weg, worueber die „Dixies“ angeliefert wurden, stellen. Gesagt getan … wieder einmal bei voelliger Dunkelheit verliess ich mich auf Marions Einweisung. Nach kurzer Zeit schien unser Gespann perfekt zu stehen. Wir dankten dem Britten und wuenschten gegenseitig eine gute Nacht. Inzwischen hatten wir auch Informationen von den Anderen, die nicht ueber die Autobahn gefahren waren. Sie steckten noch im „Nirgendwo“ und die Ankunftszeit wurde mit irgendwann gegen 3 Uhr angegeben. Wir teilten Thomas dann noch die korrekten Koordinaten mit und versanken dann in erholsamen Schlaf. Dieser wurde leider jäh unterbrochen. Mitten in der Nacht brach ein heftiges Gewitter mit starken Niederschlaegen los. Waehrend dieser Zeit war n Schlaf leider nicht zu denken. Zum Glueck ebbte es spaeter ab.
In der Nacht war nicht wirklich zu erkennen, wo wir uns da positioniert hatten, aber am naechsten Morgen wurde klar, dass es keine so gute Entscheidung war. Wir standen genau unter einem Transportband der Sand- und Kiesgrube in der das Land Rover Treffen abgehalten werden sollte. Zu frueher Stunde wurde es eingeschaltet und ratterte die ganze Zeit ueber unseren Koepfen. Dazu kamen noch die schweren Transport-LKWs, die andauernd zur Kiesgrube fuhren.
Wir fruehstueckten etwas spaeter und warteten dann auf die Ankunft der drei Verschollenen. Ich ging in der Zwischenzeit mal schauen wohin der Feldweg fuehrte. Am Ende angekommen standen zwischen Bahnschwellen zwei Festzelte. Dann gab es noch 3 Landys, anscheinend Neufahrzeuge von einem ansaessigen Haendler und ein rundes Mannschaftszelt dahinter. EIn kleiner Wohnwagen mit Vorzelt war auch vorhanden. Sonst war aber niemand da. Ich machte mich dann wieder auf den Rueckweg und kurz spaeter kamen unsere Vermissten dann auch hupend an. Paul wollte sich die Veranstaltung auch anschauen und fuhr mit mir zusammen im Defender dann noch mal zu den Festzelten. Inzwischen war jemand von der Veranstaltung eingetroffen und erklaerte uns dann freundlich, wo wir uns denn hinstellen koennten. Paul hatte aber wohl mit einem Campingplatz gerechnet und als wir dann bei den anderen zurueck waren wurde die weitere Planung besprochen. Keiner hatte noch grosse Lust vor Ort zu bleiben und auf „Mehr“ zu warten. Paul und Monika machten sich dann auf zum Bodensee, weil sie noch mehr Urlaub hatten. Thomas und wir wollten diesen Umweg nicht mehr fahren. Wir verabschiedeten uns also wieder von allen und kamen ueber ein, dass es eine schoene Zeit war und wir sowas gerne wiederholen wuerden 🙂
Die beiden Landys machten sich also auf ihren Weg und wir raeumten noch etwas zusammen, schliesslich gab es noch einen leckeren Kaffee im Wohnwagen. Kurz vor unserer Abfahrt unterhielten wir uns nochmals mit dem netten Britten. Zuerst ging es noch ums Swiss National, aber dann kam das Thema ganz schnell auf Schottland und die wunderbare Natur. Es stellte sich heraus, dass er nur rund 1 Stunde suedlich von Schottland wohnt und es immer geniesst dort hin zu fahren. Wir wuenschten ihm noch viel Spass und machten uns dann auch endlich auf den Heimweg.
Zur Heimreise gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Nachdem wir die Schweiz verlassen hatten, kamen wir in ein paar Staus und kurz vor Koeln war dann alles dicht, so dass wir die Autobahn Richtung Deutz verliessen. Ein Konzert von „Coldplay“ in der Koelnarena, bzw. der Lanxess Arena fuehrte diese gute Idee leider auch ad absurdum. Leider war auch rund um die Arena alles dicht. Aber irgendwann gegen 21 Uhr waren wir endlich auf dem Stellplatz des Wohnwagens angekommen. Traurig, dass der Urlaub schon vorbei war, aber auch ein bisschen gluecklich endlich angekommen zu sein.
Mit Thomas haben wir uns tags drauf bereits getroffen und jede Menge Bilder ausgetauscht, dazu gab es natuerlich wieder ein leckeres Abendessen und einen guten Wein 🙂