Pyrenäen09- Auf zum Castillo de Fantova

29.05.2009 Wo ist der Weg …

[thumb:3307:l]Diesmal sollte es zum Castillo de Fantova gehen. Im MDMot- Heft ist die Tour als Nummer 17 gekennzeichnet. Es ging zuerst Richtung Merli und dann nach Estolomada. Dort war der Einstieg gar nicht so einfach zu finden. Wieder einmal sah es so aus als ob der Weg nur auf einen Hof leiten würde. Wir fuhren daher zuerst noch ein Stück weiter um dann doch in einer Sackgasse zu landen. Versuche mit einem spanischem Landwirt zu "sprechen" war leider auch nicht von Erfolg gekrönt. Der Einstieg musste also doch irgendwo beim ersten Wegpunkt liegen. Diesmal stieg ich aus und schaute etwas genauer nach und fand dann hinter einer kleine Kuppe zwei Spuren, die unseren Weg darstellen sollten. Wir folgtem den Spuren. Sie wandelten sich auch bald zu einem erkennbaren [thumb:3308:r]Feldweg. Danach wurde es einfacher und die Trackpunkte lagen alle korrekt. An einem weiteren verlassenen Hof machte es den Eindruck als endete der Weg, aber auch hier konnte man, wenn man das kniehohe Gras überwunden hatte, wieder einen befahrbaren Trail erkennen. Irgendwann standen wir unverhofft vor einem geschlossenen Viehgatter, bzw. Stacheldraht mit ein paar Hölzern. Dieses Hindernis lies sich aber erfolgreich öffnen und auch wieder ordnungsgemäß verschließen. Am Ende einer kurzen Steigung kam uns ein Landwirt in seinem alten Nissan entgegen. Es war gar nicht so einfach zu verstehen, dass er wissen wollte, ob das Gatter wieder verschlossen war. Dank Marions Fähigkeit die Zeichen des Mannes zu erkennen, er deutete immer auf seine Autotür, konnten wir seine Frage aber bejahen und er fuhr (hoffentlich) beruhigt weiter. Nach der Begegnung sollte es nicht lange dauern bis wir den Grund seiner Besorgnis zu Gesicht bekamen. Die Kühe schauten uns aber eher gelangweilt an. Natürlich wartete auch ein zweites Gatter auf uns. Marion war so nett und liess uns mit den beiden Fahrzeugen passieren. An einer Ruine eines alten Hofes war der Weg breit und schattig genug für eine kleine Mittagspause. Brot, Salami und Dijon Senf sind eine wirklich gute Kombination um den kleinen Hunger zu bekämpfen. Es fehlte nur noch das Glas Rotwein, von dem wir als [thumb:3304:l]Fahrer natürlich noch nichts wissen wollten. Am Rastplatz begegnete uns auch wieder der Landwirt. Er grüßte uns freundlich und war wohl mit dem Zustand seiner Gatter zufrieden. Als wir nach der Stärkung den nächsten Waypoint erreichen wollten versperrte uns ein heftig verrammeltes Gatter den Weg. Gut, wir akzeptierten den Wunsch und benutzten diesen Weg nicht weiter. Wir folgten aber dem vorhandenen und nahmen, wenn möglich, immer Wege in Richtung des ursprünglichen Tracks. Nach ein paar Abzweigungen gelang es uns tatsächlich den Track wieder zu erreichen. Wie auch schon vorher, war auch dieser Teil sehr stark zugewachsen. Es kam häufiger vor, dass man mal ganze Äste hoch halten musste, damit sie nicht komplett über das Auto schliffen. Und [thumb:3305:r]trotzdem gab es jede Menge unschöne Geräusche. Urplötzlich standen wir vor einer abfallenden Gasse von nur 1,20 Meter Breite. Dornbüsche und Kiefernäste ragten weit in den Weg und schienen den Weg nun endgültig zu Ende sein. Ohne eine Bearbeitung war an ein weiterkommen nicht zu denken. Marion machte sich schon auf die Suche nach einer Alternative, aber Stefan und ich schauten erst mal nach, wie der Weg weiter führte, denn zurück wollten wir ja auch nicht. Zum Glück hatte er Arbeitshandschuhe und eine Haushaltsschere 😀 bei sich im Auto. Wir machten uns damit an die Gartenarbeit und stutzten erstmal kräftig die "Hecken". Ich holte zusätzlich meinen Klappspaten aus dem Terracan und bearbeitete damit die störenden Pflanzen. Man kann ihn zwar recht gut als Machete benutzen, aber richtiges Werkzeug, das hat sich mal wieder gezeigt, ist einfach Gold wert. Für die nächsten Touren steht das unbedingt auf der Packliste. Es dauerte zwar einige Zeit, aber wir bekamen den Abschnitt so weit frei, dass man relativ unbeschadet passieren konnte.
Von dort an wurde der Weg wieder breiter und das letzte Stück zum Castillo war relativ schnell geschafft. Es war auch nicht mehr weit bis sich der Schotter wieder in Asphalt wandelte. Am Castillo de Fantova wartete wieder ein Schotterweg auf uns. Diesmal benutzten wir aber unsere Füße und wanderten die letzten Meter zur [thumb:3312:l]Burg. Marion blieb bei den Autos zurück und genoss ein wenig die Ruhe einmal nicht geschüttelt zu werden. Leider hatten irgendwelche Idioten den Aufstieg zum Turm extrem beschädigt. Es war eine Wendeltreppe mit vier äußeren Säulen. Ich wagte trotzdem vorsichtig den Aufstieg, denn die Aussicht von oben wollte ich mir dadurch nicht nehmen lassen. Überraschenderweise war oben im Turm auch die beschriebene Sternwarte zu finden. Allerdings war sie extrem klein und entsprach nicht wirklich meinen Erwartungen an eine Sternwarte. Der gefährliche Aufstieg wurde außerdem durch einen tollen [thumb:3310:r]Rundblick belohnt. Nach einigen Bildern und der Untersuchung des Kirchturms, der auch erklommen werden konnte, ging es wieder zu den Fahrzeugen. Vorher schauten wir noch nach einem Gebäude. Es war interessanterweise nicht verschlossen, aber es enthielt auch nichts. Beim verlassen wurde auch klar, warum es offen stand. Auch diese Tür war mit großer Gewalt aufgebrochen worden. Es waren wohl die selben, die auch den Aufstieg zum Turm verhindern wollten. Sowas sinnloses bleibt meinem Verständnis total verschlossen. Marion wartete schon etwas ungeduldig auf uns und wir machten uns ohne große Umwege auf den Weg nach Graus. Es mussten ein paar Kleinigkeiten und Wasser besorgt werden.
Den Tag beschlossen wir dann mit einem Bad im frisch aufgefüllten Swimmingpool des Campingplatzes, einem leckeren Essen, Bildern vom Tag und einer ruhigen Nacht.

Weiterlesen in "Fahrt zum El Turbon" .

Schreibe einen Kommentar