Westalpen09 Die Ligurische (LGKS)

Unsere erste Tour war eines der Westalpen Highlights, die Ligurische Grenzkammstraße. Wobei der Begriff Straße nicht wirklich auf alle Abschnitte der Ligurischen zutrifft. Es ging erst recht spät auf die Tour, schliesslich ist das Frühstück bei solchen Unternnehmungen schon die wichtigste Mahlzeit. Wenn man einmal unterwegs ist, gibt es Mittags ja meistens nur einen kleinen Snack.
Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg nach La Brigue. La Brigue ist ein interessantes kleines Städchen mit schönen schmalen Gassen. Wir hatten später noch Gelegenheit uns es genauer an zu schauen. Diesmal liessen wir es rechts liegen und fuhren durch bis zur zweiten Brücke, am Ende des Ortes. Dort muss man sich links über den Fluss halten, sonst kommt man später nicht weiter. Wir folgten weiter dem Weg. Auf der rechten Seite liegt dann eine kleine Brücke (Pont du coq) und darauf folgt ein verfallenes Industriegebäude. Es ist eine alte Kalkbrennerei, die ihre besten Zeiten schon lange hinter sich hat. Nicht viel später kommt man an eine Abzweigung. Dieser folgt man. Falls man in Morignole landet ist man zu weit.
Bei Bens folgt man einfach weiter dem Weg. Wenn man richtig ist, sieht man auf der rechten Seite eine kleine Kapelle „Chiesa di Nostra Signora di Fontanes“. Dort geht der Schotterweg dann auch endlich los. Wir fuhren dann recht lange durch ein Waldstück. Dort fanden dieses Jahr auch Forstarbeiten statt. Wir hatten aber Glück und mussten bei den Arbeitern nicht lange warten. Das Rückefahrzeug war schnell neben dem Weg geparkt und wir konnten weiter dem Schotter folgen. Am Pass de Collardente bogen wir dann leider nicht nach links in den Wald ab, sondern folgten dem anderen Weg. Zuerst kam ein größeres Haus und kurz danach der Tunnel „Galleria di Collardente“. Da wussten wir dann, dass wir falsch waren. Ich konnte mich auch gar nicht mehr daran erinnern 2007 an irgendeinem Haus vorbei gekommen zu sein 😉 Wir fuhren also bis zur letzten Gabelung zurück. Dort ging es ein gutes Stück etwas steiler nach oben. Am Ende der Steigung waren wir dann wieder auf dem richtigen Weg. Am Passo del Tanarello machten wir dann unsere kleine Mittagspause. Noch war die Aussicht gar nicht so schlecht, aber das sollte sich leider im Laufe des Tags noch ändern.
Vom Tanarello machten wir dann den kurzen Abstecher zum „Il Redentore„. Die Jesus Statue ist schon sehr beeindruckend und nicht gerade klein. Ausserdem ist der Rundblick sehr lohnend. Ich war froh, dass wir dieses Jahr auch dort einen kleinen Stop gemacht haben. Nach dem wir ausreichend Bilder gemacht hatten ging es weiter 🙂 Ein paar Kehren später kamen wir an eine Abzweigung. Dort bleibt man geradeaus auf dem Hauptweg. Dann dauert es nicht mehr lange und man erreicht den Wald. Dieser Abschnitt ist relativ lang und nicht ganz so interessant wie andere Bereiche der Ligurischen Grenzkammstraße. Im Wald zwischen den Bäumen fehlt halt einfach ein wenig die fesselnde Aussicht auf Abgründe, Täler und Berge.
Nach dem Wald folgt dann wieder mehr eine Gradwanderung. Teilweise ist dort die Straße aus dem Berg gekratzt und man fährt und Überhängen durch. In diesem Bereich wird der Weg auch zusehends schmaler und die Talseite fällt steil ab. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum „Rifugio Don Umberto Barbera“. Dort beginnt der Bereich der weißen Steine 🙂
Für mich ist das Stück vor dem Rifugio und der Abschnitt danach der schönste Teil der LGKS. Ab dem Rifugio lohnt es sich auch das erste Mal die Untersetzung einzulegen. Der Weg ist im weiteren Verlauf schon sehr grob und macht es nötig auch mal langsamer über Rinnen und Auswaschungen zu fahren. Nach den weißen Steinen kommt man an einem verfallenen Bauwerk vorbei. Dort ist dann der „Colle della Boaria“. Diese Kehren dürften wahrscheinlich die meist fotografiertesten der ganzen Grenzkammstraße sein. Bei gutem Wetter ist der Blick einfach fantastisch. Leider hatten wir diesmal kein Glück und fuhren immer tiefer in eine graue Suppe, die jede Aussicht zu Nichte machte. Von jetzt an war die Fahrt eigentlich kein Spaß mehr. Teilweise konnte man nur wenige Meter weit vor das Auto schauen.
Am Fort Central machten wir noch mal einen Stop, blieben aber nicht lange,  da es ohne Sonne und zwischen den Wolken sowieso nicht viel zu sehen gab.
Wir folgten dann den unendlichen Kehren des Tende Passes ins Tal und waren froh das Marion bereits etwas zum Abendessen für uns gemacht hatte.
Sie war an dem Tag ein bisschen in Tende unterwegs und korrigierte auch die Fehler, die wir am Vortag beim Aufbau des Vorzeltes gemacht hatten.

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