Westalpen09 Anfahrt

Marion musste daher leider alles alleine vorbereiten. Ein paar Kleinigkeiten, wie Zahnbürsten, blieben dadurch zuhause 😉 Glücklicherweise vermissten wir aber nichts wirklich wichtiges. Die Zahnbürsten konnten wir später im Supermarkt erwerben. Wir kamen recht gut voran und machten gegen 23:00 Uhr Schluss mit der ersten Etappe. Unser Nachtlager schlugen wir auf dem Rastplatz Baden Baden auf. Dort war es zwar nicht sehr leise, aber für ein paar Stunden Schlaf und ein kurzes Frühstück reichte es.

Am Samstag, den 29.08.2009 ging es dann weiter in die Schweiz. Ziel war für diesen Tag der Campingplatz Zandone in Losone, ganz in der Nähe des Lago Maggiore. Die Vignetten hatte ich zum Glück schon über den ADAC erworben, so konnten wir am Grenzübergang direkt, an der PKW-Warteschlange vorbei, über die Anhängerspur in die Schweiz einreisen. Somit hatten wir schon ein paar Minuten Wartezeit gespart. Aber uns sollte es nicht besser gehen. Auf der Strecke zum Gotthard-Tunnel hatten wir schon in 170km Entfernung den ersten Stau. Das konnte nichts Gutes verheissen. Wir fuhren auf der E35 bei Eptingen bereits in den ersten Stau.
In der Abzweigung zur A2 standen die Fahrzeuge auch noch Stoßstange an Stoßstange. Auf stundenlanges parken im Stau hatte ich wirklich keine Lust. Ich dachte mir also, dass es auch noch anders gehen müsste und bog einfach nach Westen Richtung Bern ab. Das Navi führte uns auch, nach kurzem Protest, weiter über die eingeschlagene Route. Es ging über Thun, Interlaken und Meinigen. Dann wurde es langsam spannend, denn es folgte die erste Passfahrt über den bereits bekannten Grimselpass. Danach wollte uns das Navi allerdings über den Furkapass leiten. Dieser ist aber leider ab der Passhöhe für Wohnwagen gesperrt. Nur dumm das man das Schild erst sieht, wenn man zum Wenden keine Möglichkeit mehr hat. Die ersten Kehren waren  leider einfach zu klein. In einer Rechtskehre wäre genug Platz gewesen, aber dieser wurde bereits schon parkierenden Fahrzeugen blockiert. Die nächste Linkskehre war aber auch schön gross, so dass ich flugs unser Gespann umdrehen konnte. Die anderen Autofahrer waren zwar etwas verwundert, aber hatten anscheinend Verständnis 😉
Ok, der Furka war schon mal nichts, zurück über den Grimsel wollten wir auch nicht, also folgten wir den Angaben des Navis nach Ulrichen. Von Ulrichen stieg die Straße an zum Passo della Novena. Hört sich gut an. Man könnte auch Nufenenpass sagen. Die Steigungen und Kehren auf dem Nufenen sind schon nicht ohne. Die Passhöhe liegt bei 2478 Meter und damit noch weit über dem Grimselpass mit 2165 Metern.
Das war auch heftig zu spüren, denn dem Terracan ging da oben langsam die Puste aus. Einen Fehler machte ich, als ich die Ansammlung von Fahrzeugen hinter uns an einer Aussichtsbucht passieren lassen wollte. Von dort kamen wir leider nur mit viel Gas und heftig schleifender Kupplung wieder weg. Danach blieb ich nirgendwo mehr stehen, daher haben wir leider auch keine Bilder von der schönen Aussicht auf der Passhöhe des Passo della Novena, der übrigens der höchste Innerschweizerische Passübergang ist. Auch Homer zollte uns daher später auf dem Campingplatz seinen Respekt 😉
Nach dem Nufenen Pass gab es keine spektakulären fahrerischen Herausforderungen mehr. Nur der Stau, der zum Lago Maggiore hin immer dichter wurde nervte ein wenig.
Unterwegs erreichte uns dann auch noch die traurige Meldung, dass Homer einen Unfall hatte, bzw. einer alten Lady eher das Leben rettete. Leider kam sein G dabei nicht nur mit blauen Flecken davon. Er musste also mit einem Leihwagen vorlieb nehmen. Ihm selber war glücklicherweise nichts passiert, daher konnten wir nach der Begrüßung auf dem Campingplatz auch den wunderbaren Weisswein und andere Köstlichkeiten geniessen.
Stefan war auch bereits auf dem Campingplatz und stand zufällig bereits in der Nähe von Homers Oztent. Es gab also viel zu erzählen und wir waren froh wieder liebe Menschen wiederzusehen.
Vielen Dank an Homer für seine wunderbare Gastfreundschaft! Hoffentlich haben wir bald wieder Gelegenheit ein paar Touren zusammen zu fahren.

Sonntags war für uns bereits wieder Abreisetag. Wir gingen auf die weitere Anfahrt nach Tende in Frankreich (ganz knapp). Wir mussten uns also von Homer wieder verabschieden. Ich glaube, er wäre gerne mitgekommen, aber ein paar andere Verpflichtungen und der defekte G machten einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Weg zum See konnten wir noch mal volltanken und uns danach wieder ein paar Herausforderungen witmen. Der Weg nach Süden führte uns am Westufer des Lago Maggiore entlang. Diese Route ist mit dem 2,3 Meter breiten Wohnwagen schon fast eine größere Herausforderung als die ein oder andere Passstraße. Es warteten viele schmale Stellen mit extremen Gegenverkehr auf uns. Stefan hat einige Minuten Film damit „belichtet“. Das wollen wir nicht vorenthalten.
Ich kann euch beruhigen, es gab keine Feindkontakte, obwohl nicht jeder auch wirklich auf seiner Spur geblieben ist… Auf der Autobahn trennten sicher erstmal Stefans und unsere Wege. Mit dem Wohnwagen durften wir in Italien ja leider nur 80 km/h schnell fahren.
Zu einer kleinen „Kaffeepause“ trafen wir Stefan noch mal an einer Autobahntankstelle. Er machte sich dann auf die letzten Kilometer, denn er wollte den Weg über den Tende Pass nehmen, was sicherlich schöner ist, als durch den schmalen Tunnel zu fahren. Am Tende-Tunnel ist leider nicht genug Breite für LKWs oder auch Wohnwagen vorhanden, so dass solche Fahrzeuge immer nur aus einer Richtung durch den Tunnel fahren dürfen. Aber selbst das ist nicht ohne. Auf dem Hinweg fuhren wir hinter einem Wohnmobil her. Das kam mit Tunnelrundung an manchen Stellen schon ziemlich nahe. Zusätzlich ist der Tunnel nicht wirklich gut beleuchtet, was es auch nicht einfacher macht.
In Tende selber hatte ich dann leider das Schild zum Campingplatz übersehen. Wir warteten dann auf Stefan und er beschrieb uns dann den Weg. Bis wir dann entgültig auf dem Camping Munipal von Tende standen, gab es noch ein paar Herausforderungen zu meistern. Die erste war eine 2,5 Meter breite Brücke. mit dem 2,3 Meter breitem Wohnwagen sah die restliche zur Verfügung stehende Breite nicht wirklich nach 20 Zentimetern aus oO. Kurz später ging es dann nach einer schmalen Abfahrt mit recht hohem Gefälle nochmal um eine 90 Grad Kurve über den Fluss. Die schmale Brücke in Verbindung mit der 90 Grad Kurve war auch nicht übel, aber es passte zum Glück im ersten Versuch. Ob das bei der Abfahrt auch wieder klappen würde?
Puh, endlich da … schnell angemeldet, den Wohnwagen aufgebaut und dann noch „schnell“ das nagelneue Vorzelt aufgebaut. Aber das würde jetzt zu weit führen 😉

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