Am Sonntag starteten wir nach einem guten Frühstück auf dem Schloß Arnsberg und der Verabschiedung von den Offroad-Freunden, die uns nicht begleiteten, als Vorhut zu unserem Alpenabenteuer. Die anderen Teilnehmer machten sich etwas später auf den Weg. In der Schweiz, unweit vorm St. Bernhardino, vereinten sich dann unsere Wege wieder, um gemeinsam den vereinbarten Treffpunkt mit Homer auf einem Campingplatz nahe des Lago Maggiore zielsicher anzusteuern.
[thumb:1755:l] Homer war schon dort und hatte sich bereits eingerichtet. Wir "beschnupperten" uns kurz bei einem von Homer kredenzten Appenzeller (Kräutermedizin), richteten unsere Lager und berieten die bevorstehenden Touren und Abenteuer bei einem leckeren Essen.
Zwischenzeitlich bezog sich der Himmel, klarte mal wieder auf, um uns dann plötzlich in einem mächtigen Gewitter und einem gewaltigen Regen zu begrüßen. Binnen weniger Minuten stand der Campingplatz zentimeterhoch unter Wasser und es hörte nicht so schnell auf zu regnen. Nach einiger Wartezeit auf den Katakomben des Campingplatzes
zogen auch wir uns dann in unser Dachzelt zurück um festzustellen, dass es nicht wasserdicht ist und die Schlafsäcke nass waren. Was solls, dachten wir uns, das Wetter kann nur noch besser werden, eine gute Ausgangsbasis. Irgendwann kamen wir trotz des unablässig vom Baum tropfenden Regenwassers etwas zur Ruhe, schon weckte uns das Morgenlicht.
Es regnete nicht mehr und so wurden kurzerhand alle Sachen wieder nass verstaut um möglichst bald in einer Bar zum Frühstück einkehren zu können. Zum Glück hatten wir so entschieden, denn wenige Minuten später prasselte wieder ein Gewitterregen auf uns
nieder, der erneut den Platz in kürzester Zeit in eine Bachlandschaft versetzte.
Also fuhren wir los, lange am Lago Maggiore entlang, um dann an einer Reststätte ein kleines Frühstück einzunehmen und gestärkt den restlichen Weg zum Augangspunkt unserer 1. Bergetappe zurückzulegen.
Noch kurz nen Kaffee getrunken, etwas eingekauft, und es ging via Canosio und Preit in den Aufstieg zur Acienda Agritouristica La Meja. Anfänglich noch auf Asphaltstraßen, die sich in immer geringerer Breite mit enger werdenden Serpentinen den Berg hoschlängelten, landeten wir endlich auf Schotter.
[thumb:1768:r] Ganz lustig war eine kleine Bach-Furt neben einer Brücke, die natürlich sensationell im Westalpenheft der Offroad dargestellt wurde, aber doch eher Es wurde offroad und kurz darauf standen wir vor oben erwähnter Almhütte bei Giovanna. Sie war
etwas überrascht, hatte sie doch am 9. mit 2 Personen gerechnet und nicht am 2. mit 9 Personen. In Italien ist das jedoch eher Alltag und kein Problem. Es waren genug Betten frei, vorsorglich wurde noch ein Sohn seines Zimmers im Privathaus "verbannt" um
die Gäste unterbringen zu können und kurze Zeit später stiegen uns gar köstliche Düfte aus der Küche in die Nasen. Die Polenta garte, vorweg gab es Brot mit selbstgemachter frischer Butter von glücklichen Almkühen, einen "Gemüsekuchen" und ein vorzügliches [thumb:1779:l]Carpaccio. Zur Polenta gab es Hasen und sehr schmackhafte Würstchen in einer
pikanten Sauce. Dazu reichte man frisches Bergquellwasser, Bier und einen excellenten Barolo. Zum Nachtisch wurde ein Pudding mit feiner Caramelsauce gereicht. Perfekt.
Nun noch ein bisschen die frische, saubere Bergluft in 2000 m Höhe genießen und die Ruhe auf sich wirken lassen. Perfekt. Da hätte ich es auch noch länger aushalten können. Um für den nächsten Tag und unsere erste hochalpine Offroad-Tour ausgeruht zu sein, zogen wir uns alle halbwegs zeitig in unsere Gemächer zurück.
Am nächsten Morgen ging es nach einem italienischen Frühstückendlich los. Das Frühstück war übrigens selbst mir etwas zu dürftig, Weißbrot,Butter und Marmelade. Der Kaffee war jedoch vorzüglich. Aber die Vorfreude war da und die Ankündigung von Homer, dass er vorsichtshalber erstmal die Befahrbarkeit des bereits erwähnten
Abschnittes prüfen wolle, lies die Spannung anwachsen.
[thumb:1822:r] Auf geht’s, ab in die Maira-Stura. Homer war sichtlich froh, dass wir alle auch den kritischeren Streckenteil sicher bezwungen haben, und so konnten wir den restlichen Track entspannt weiterfahren. Nach einer kurzen Rast in Demonte passierten wir den Tende-Tunnel und waren in Frankreich.
[thumb:1898:l]Dort entschlossen wir uns spontan, es war ja noch früh, noch kein Quartier zu beziehen, sondern den Tende-Pass vom Süden aus zu erobern. Die Spitzkehren haben es wirklich in sich und auf halber Strecke hielten wir einen Moment inne. Auch vom Fort-Central hatte man ein feine, wenn auch etwas unstige Aussicht.
Nun ja, irgendwie mussten wir ja wieder runter von dem Berg. Dank Homers guter Ortskenntnisse wählten wir den in südwestliche Richtung verlaufenden Weg Richtung Casterino, ein landschaftlich sehr schöner Weg, einfach zum Genießen. Dort machten wir noch eine kurze Rast – dieser leckere Cappucino macht wirklich süchtig. Glücklich und gestärkt ging es weiter über Saint-Dalmas-de-Tende zum Campingplatz in Tende, malerisch gelegen an einem wilden Bach.
Für den 4.7. war eines der Offroad-Highlights geplant, der Ligurische Grenzkamm! Wir brachen also wieder zügig auf un fuhren nach La Brigue. Die normale Auffahrt von La Brigue konnte nicht benutzt werden, weil die Strecke wegen ainer Trassenabrutschung unpassierbar war. Also suchten wir uns eine neue Route über die Zufahrt zum Tanarellopass. Auch hier wieder jede Menge [thumb:1981:r] grandiose Aussichten und im Gegensatz zu Deutschland hervorragendes Wetter. Die Route zum Taranello war speziell im Waldteil sehr eng, ausgewaschen und rutschig, kein Problem für unsere Offroader aber eben doch mit Vorsicht zu befahren. Nach Erreichen des Taranello fuhren wir den Nordteil der Ligurischen Grenzkammstraße weiter. Je weiter nach Norden wir auf der Ligurischen fuhren desto steiniger aber auch enger wurde die Piste. Für den VW Touareg und [thumb:2012:l]unseren Land Rover Discovery 3 wurde es an einigen Stellen schon wirklich seeeehr eng. Schließlich erreichten wir wieder die Festungsanlagen am Ende der Tour und am Scheitel des Tende-Paß. Diesmal nahmen wir die Nordrampe des Tende-Paß zur Talfahrt, unterwegs wurde noch im "Edelweiss" eingekehrt und der inzwischen obligatorische Cappucino genossen. Hier konnte ich auch die "neue [thumb:2063:r]Lackierung" meines Discos bewundern. Nach der Pause fuhren wir zu unserem nächsten Campingplatz nach Delmonte weiter. Für Alex+Marion und Andreas+Annett war es der letzte Abend mit uns, weil die Vier leider am nächsten Morgen wieder zurück nach Deutschland mussten.
Vielen Dank an Andreas fuer den ersten Teil des Berichtes und an Joerg fuer die Fortsetzung.
Zur Rueckfahrt gibt es eigentlich nicht mehr viel interessantes zu schreiben. Zu erst sind wir mit Andreas und Annett zusammenge fahren, aber irgendwann wollte uns unser Navi partou eine andere Route fuehren. Da wir uns schon vorher verabschiedet hatten, trennten sich an einer Kreuzung unsere Wege und wir fuhren nach Torino. Dummerweise war das Navi auf "Mautstrassen umgehen" eingestellt und fuehrte uns daher direkt quer durch die Stadt. Fuer unseren Zeitplan war das nicht gerade toll aber es war trotzdem wieder mal ein Erlebnis die Fahrtechnik der Italiener zu sehen 😉
[thumb:2077:l]Nach diesem Erlebnis ging es dann aber schnell zum San Bernadino und nach Deutschland zurueck.
Wir freuen uns aber schon auf die naechste Alpentour!